Amphibienschutz

Erdkröten Mä nchen huckepack auf einem Weibchen
Erdkröte

Die NABU Gruppe Frankenau engagiert sich auch im Amphibienschutz. Im Frühjahr zu Zeiten der Amphibienwanderungen werden Schutzzäune aufgestellt und Amphibien vor dem Tod durch Autoverkehr bewahrt.


Vorm Überfahren gerettet - NABU-Gruppe Frankenau setzt sich für Amphibien ein

Amphiebienzaun aus Folie neben einer Sraße

Dienstag, 09. April 2024, HNA-Frankenberger Allgemeine

 

Mit einem Fangzaun hindert die Nabu-Gruppe Frankenau Amphibien am Überqueren der Landesstraße zwischen Frankenau und Altenlotheim, damit sie nicht überfahren werden. Fotos: Maren Lange/nh

Frankenau – Zum Schutz von Salamandern, Molchen, Fröschen und Kröten hat die Frankenauer Gruppe des Naturschutzbundes (Nabu) am Stauweiher in der Nähe des Feriendorfes Frankenau rund 300 Meter Amphibienschutzzaun aufgestellt. Dieser hindert Amphibien am Überqueren der Landesstraße zwischen Frankenau und Altenlotheim sowie der Zufahrt zum Feriendorf – Bereiche, in denen ihnen die Gefahr des Überfahrens droht.

 

Die Tiere werden entlang der Schutzzäune zu Fangbehältern geleitet und anschließend von Nabu-Mitgliedern über die Straße zum Laichgewässer – in diesem Fall der Stauweiher am Feriendorf Frankenau – getragen. Die Zäune und Fangbehälter müssen täglich kontrolliert werden, am besten am frühen Abend oder am frühen Morgen.

 

Die aufwendige Handarbeit beginnt mit Einsetzen der Laichwanderungen Anfang März und kann bis zu sechs Wochen dauern. Ulrich Schäfer vom Nabu Frankenau, welcher die Aktion jährlich federführend leitet, berichtet zum aktuellen Stand: Es wurden in diesem Jahr bereits mehr als 2600 Amphibien umgesetzt.

 

Der Amphibienzaun wurde erstmalig 1982 von der Jugendgruppe des Vereins für Rassegeflügel, Tier- und Naturschutz Frankenau und Umgebung unter Anleitung von Karl-Heinz Ruhwedel aufgestellt. Seit 2020 wird der Zaun jährlich von der Nabu-Gruppe Frankenau aufgebaut und betreut. Lag der Tiefpunkt der Population um die Jahrhundertwende bei maximal 400 geretteten Amphibien, ist seither die Anzahl kontinuierlich auf weit über 2000 Tiere gestiegen.

 

Beim Umsetzen der Amphibien werden in der Regel Art und Anzahl dokumentiert. Aus aktuellem Anlass wird zudem kontrolliert, ob Feuersalamander Anzeichen einer Erkrankung an Batrachochytrium salamandrivorans (kurz Bsal) zeigen. Dieser Hautpilz breitet sich seit einigen Jahren in Mitteleuropa aus und hat für die gefährdete Amphibienart tödliche Folgen. Erst kürzlich ist ein an Bsal erkranktes Tier im Landkreis Marburg-Biedenkopf nachgewiesen worden.  nh/mab


Bergmolch läuft über Moos
Bergmolch

Feuersalamander durch tödlichen Hautpilz auch bei uns gefährdet

Feuersalamander auf Waldboden
Feuersalamander

An Feuersalamandern im Landkreis Marburg-Biedenkopf wurde der Hautpilz

Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) - der Salamanderfresser - nachgewiesen. Bei

Feuersalamandern führt eine Infektion zu Hautschädigungen und in der Regel zum raschen

Tod. Auch andere Amphibien können befallen werden. Für Menschen ist der Hautpilz nicht

gefährlich! Der Pilz bildet Sporen, die in Erde und Matsch lange überleben können. Sie können

beispielsweise über Schuhe, Hundepfoten oder Reifen weitergetragen werden.

Folgende Handlungsempfehlungen werden für Bürger:Innen für den täglichen Gebrauch nach dem Aufenthalt in der Natur (z. B. Spaziergang mit dem Hund, Wanderung) ausgesprochen:

- Wege nicht verlassen

- Keine Feuersalamander oder andere Amphibien anfassen

- Hunde anleinen und nicht in und an Gewässer heranlassen

- Gewässer und Gewässerufer meiden und nicht begehen

- Schuhe nach dem Spaziergang säubern und durchtrocknen lassen

- Nach Möglichkeit die Schuhe bei Standortwechseln gemäß des Desinfektionsprotokolls säubern und desinfizieren

- Totfunde oder Tiere mit Hautauffälligkeiten melden

- Nach Wanderungen in Bsal befallenen Gebieten Schuhe gemäß Desinfektionsprotokoll desinfizieren

 

Weitere Informationen:

Feuersalamander in Hessen

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG)

 

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Handlungsempfehlung
Handlungsempfehlung für ehrenamtliche Amphibienschützer u. a. Betreuer:Innen von Amphibienzäunen
Ehrenamt Handlungsempfehlungen Bsal.pdf
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Feuersalamander auf feuchtem Laub
Feuersalamander