Beweidungsprojekt Frankenau

Haltergemeinschaft Hinterwälder Rind

Naturschutz und Landwirtschaft gehen gemeinsam.

Um unserer einzigartige, strukturreiche Kulturlandschaft in Frankenau zu erhalten, muss sie genutzt werden. Wertvolle Feuchtwiesen, Magerrasen und Heiden werden von der NABU-Gruppe Frankenau seit 1990 erworben. Die Lebensräume sollen durch traditionelle Heugewinnung und extensive Beweidung erhalten werden. Ein Beweidungsprojekt mit Rindern in Muttertierhaltung gehört dazu. Die Kälber verbleiben ganzjährig in der Herde und trinken die Milch der Muttertiere. Zugefüttert wird in den Wintermonaten mit Heu von den gepflegten Flächen. Mähgut von Feuchtwiesen wird auch als Stalleinstreu genutzt. Eine geeignete Rinderrasse war schnell gefunden: das Hinterwälder Rind.

 

Die Hinterwälder sind die kleinste Rinderrasse Mitteleuropas. Das Herkunftsgebiet ist der Südschwarzwald, und damit ist sie hervorragend an rauhe und karge Verhältnisse angepasst. Die Kühe haben eine Widerristhöhe von 115 bis 125 cm bei einem Gewicht von 380 bis 480 kg. Die männlichen Tiere haben eine Risthöhe von etwa 130–135 cm bei einem Gewicht von ca. 750 kg. Die Kühe sind die langlebigsten in Deutschland. Charakteristisch für die Hinterwälder sind hohe Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft, gute Futterverwertung und Trittsicherheit. Damit eigenen sie sich sehr gut zur Landschaftspflege. 

Die Hinterwälder werden von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. als gefährdete Nutztierrasse geführt.


Hinterwälder Rinder
Foto: Klaus Bogon

Der Zuchtbulle Seppl aus dem Zoo Gelsenkirchen ist  Anfang Dezember 2023 in Frankenau eingetroffen und soll bei der Herde der Hinterwälder Rinder für Nachwuchs sorgen.

Bericht in "Der Westen"

Video von der Verladung auf der Instagram Seite des Zoos Gelsenkirchen

Bericht vom Hessischen Rundfunk über das Projekt im Rahmen der Sendung "Die Ratgeber": Serie 'Tierzüchter in Hessen' | Wilde Rinder – Rettung einer bedrohten Haustierrasse. Anzusehen in der ARD Mediathek.